back to the roots

Wenn du schon immer wissen wolltest, wann, wo und wie es eigentlich zu der Gründung des CVJM kam, dann komm mit auf eine Zeitreise zu den Anfängen und erlebe selbst mit, was damals geschah ...

Wir befinden uns im Jahre 1837, an einem kalten Winterabend:
Der von den Pferdefuhrwerken zerfurchte Schnee bedeckt die Straßen von Bridgewater in England und erschwert das Vorwärtskommen in den dunklen Gassen. Ein junger Mann von vielleicht 16 Jahren eilt durch die Kälte, er scheint sie gar nicht zu spüren. Denn in ihm hat sich eine neue, nie gekannte Wärme ausgebreitet. Er kommt gerade von einem Sonntagabendgottesdienst in der Kongregationalistengemeinde. Eigentlich war er gar nicht freiwillig dort, sondern nur, weil sein Chef, ein frommer Tuchhändler, von jedem Angestellten per Vertrag die Teilnahme an einem Sonntagsgottesdienst verlangte. „Eine ziemliche Zumutung!", findet der junge Mann. Aber heute war alles anders gewesen als sonst. Die Predigt hat ihn getroffen, Gott hat zu ihm geredet. Ein tiefer Friede hat sich in ihm ausgebreitet.
Der junge Mann eilt weiter durch die schneebedeckten Straßen bis er an seinem Ziel, einem Tuchladen, angelangt ist. Er betritt den dunklen Verkaufsraum, kniet in einer Ecke hinter einem Stoffballen nieder und vertraut Gott sein Leben an. George Williams hat zum Glauben gefunden.

Vier Jahre später, in der Teppichhandlung „Hitchcock & Rogers" in London:
Über 20 junge Männer sitzen dicht gedrängt in einem der engen, schlecht gelüfteten Schlafräume der Arbeiter des Handelshauses. Sie hocken auf den Betten, knien auf dem Boden und lehnen an der Wand, um alle Platz zu finden. Sie haben sich getroffen, um für ihre Kollegen zu beten, damit auch diese zum Glauben kommen. George Williams kann es kaum glauben, dass diese Gebetstreffen inzwischen so gut besucht werden. Noch vor kurzem, als er in diese Firma eingetreten ist, wusste er nicht, wie er als Christ in dieser gottlosen und von Trunksucht und Glücksspiel geprägten Umgebung leben soll. Er begann bald mit einem Kollegen, der ebenfalls Christ war, für die anderen Handelsgehilfen der Firma zu beten, sie einzuladen und ihnen zuzuhören. Und inzwischen sind es Dutzende, die zum Glauben gefunden haben und die sich regelmäßig zum Beten treffen. George blickt froh in die Runde und dankt Gott für die vielen zum Gebet geneigten Häupter um ihn herum.

London, 6. Juni 1844:
12 junge Männer aus verschiedenen Handelshäusern sind dem Aufruf George Williams gefolgt und haben sich zu einer Gebetsversammlung getroffen. Schon lange haben George und sein Chef, der inzwischen auch Christ geworden ist, ihre Bemühungen um die Handelsgehilfen über das eigene Haus hinaus ausgedehnt. In vielen Handelshäusern Londons ist inzwischen ein christlicher Geist eingekehrt, es gibt Bibelstunden, gesellige Abende und Gebetstreffen, an denen sich viele junge Männer beteiligen.
Heute Abend nach dem Beten soll aber etwas ganz Besonderes geschehen: Die 12 Männer werden den „Christlichen Verein Junger Männer" mit „Christus im Zentrum" gründen, um von dort aus ihre missionarischen und sozialen Bemühungen noch weiter auszudehnen.
Von Anfang an liegen dem CVJM Leib, Seele und Geist des Menschen am Herzen, sodass neben den Bibelstunden, die immer das Zentrum der Arbeit bleiben sollen, auch berufliche Fortbildungskurse und sportliche Aktivitäten angeboten werden.

London 1851:
Die große Weltausstellung in London! Was für eine Chance, um junge Männer aus aller Welt für den Glauben zu gewinnen und die Idee des CVJM über die Landesgrenzen hinaus bekannt zu machen! Zwischen den Ausstellungshallen stehen sie: Williams, Hitchcock, Bogers und all die anderen CVJMler und verteilen Handzettel und Einladungen zu ihren öffentlichen Veranstaltungen, von denen über 500 in diesem Jahr angeboten werden. Rund 1 Mio. Menschen aus aller Welt werden hier mit dem Evangelium erreicht, wodurch nach und nach auch in vielen anderen europäischen Ländern ähnliche Vereine gegründet werden. Das ist der Startschuss für die weltweite Ausbreitung des CVJM!

Paris, August 1855:
„Endlich am Ziel!", denkt der Mann aus Genf bei seinem Eintreffen in Frankreichs Hauptstadt. Schon lange hat er gehofft, die unverbundenen CVJM-Gruppen in aller Welt zu einem Weltbund vereinigt zu sehen, und nun ist es so weit: die erste Weltkonferenz der CVJM in Paris! „Das viele Briefeschreiben und Herumreisen in den CVJM hat sich also doch gelohnt", denkt sich Henri Dunant, besser bekannt auch als Gründer des Roten Kreuzes, auf dem Weg zum Konferenzort. Aus Dunants „Donnerstag-Vereinigung", einem Treffpunkt für junge Männer, ist der Genfer CVJM hervorgegangen, und seit Jahren bemüht er sich nun, Kontakte zu anderen CVJM zu knüpfen. Henri ist sehr gespannt, die anderen Männer kennen zu lernen, die sich dem gleichen Ziel verschrieben haben wie er. Und genau dieses Ziel wird auf der ersten Weltkonferenz in der „Pariser Basis", die bis heute Gültigkeit hat (inzwischen aber auch die Frauen einschließt), zusammengefasst: „Die Christlichen Vereine Junger Männer haben den Zweck, solche jungen Männer miteinander zu verbinden, welche Jesus Christus nach der Heiligen Schrift als ihren Gott und Heiland anerkennen, in ihrem Glauben und Leben seine Jünger sein und gemeinsam danach trachten wollen, das Reich ihres Meisters unter den jungen Männern auszubreiten."
Hier nun endet unsere Zeitreise, denn wozu in der Vergangenheit schwelgen, wenn die Gegenwart in Form unserer Ortsvereine auf uns wartet...

Nicole Baltruschat, Studienreferendarin in Tübingen
Mit freundlicher Genehmigung aus: Hot Line, März-Mai 1/2003, Seite 4,

 

Empfehlenswerte Bücher zur CVJM-Geschichte und CVJM-Bewegung:
  • Die Größe des kleinen Anfangs, Siegfried Fischer, CVJM-Westbund Wuppertal
  • Glauben - Wagen - Handeln, Walter Stursberg, CVJMA-Versand Kassel
  • Der CVJM im Aufbruch - Von London nach Berlin, Karlheinz Eber, CVJM Bayern
  • CVJM und Kirche, Klaus Jürgen Diehl, CVJM-Westbund

Alle diese Bücher sind in der Buchhandlung des EJW zu bestellen: Buch & Musik,
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